Die Litzen sind überdrallt
Mögliche Ursache: Falsche Einstellung beim Verdrillen. Das Verdrillen des Litzenverbundes vor dem Spitzenverzinnen ist gewollt. Wird der Litzenverbung überdrallt brechen Einzellitzen ab. Dies führt zu einer ungewollten Querschnittsreduzierung
Dieser Fehler tritt meistens dann auf, wenn ein Drall über eine entsprechende Abisoliervorrichtung am abisolierten Ende des Leiters angebracht werden soll! Rotierende Abisoliermesser erzeugen diesen Drall beim Abisoliervorgang! Alternativ, kann ein Leiter nur teilabisoliert werden. Der Isolationsrest wird dann in einem zweiten Arbeitsschritt manuell oder automatisch in einer Drehbewegung abgezogen! Die Rotationsgeschwindigkeit und die Abzugsgeschwindigkeit bestimmen den Drall! Auch hier gilt: Die Einstellung muss für jede Leitungscharge über Versuche definiert werden!
Abhilfe: Einstellung überprüfen
Werden abisolierte Leitungen vor der Weiterverarbeitung zwischengelagert ist es unbedingt erforderlich, dass der Abisolierrest als Schutz für den Litzenverbund auf der Leitung verbleibt. Dieses „Teilabisolieren“ verhindert dass Einzeldrähte aus dem Litzenverbund abgeknickt werden und abstehen.
Beim Einlegen der abisolierten Leitung in den in der Handcrimpzange fixierten Crimpkontakt kommt es gelegentlich vor das Einzeldrähte aus dem Litzenverbund abgeknickt werden.
Wenn abgeknickte Einzeldrähte wieder in den geschlossenen Litzenverbund gebracht werden, darf der Litzenverbund in keinem Fall „per Hand“ überdrallt werden. Beim Einrollen der Crimpflanke „sortieren“ die Spitzen der Crimpflanken die Einzeldrähte aus dem Litzenverbund.
Beim Einrollen der Crimpflanken "sortieren" die Spitzen der Crimpflanken die Einzellitzen in die "2 Kammern" des Drahtcrimps. Bei überdralltem Litzenverbund ist das nicht möglich. Ist ein Litzenverbund überdrallt kann dies beim Crimpvorgang dazu führen dass Einzeldrähte durch die Spitzen der Crimpflanken (1) abgequetscht werden.
Volker Kratt, KabelForum
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